Dein Potsdam-Blog
Filmdreh in Potsdam, Foto: PMSG/ André Stiebitz
Filmmuseum in Potsdam, Foto: PMSG/ André Stiebitz
Filmpark in Potsdam, Foto: PMSG/ Nadine Redlich
Studio Babelsberg, Foto: PMSG/ André Stiebitz

Potsdamer Filmgeschichte(n) entdecken

Potsdam ist die erste UNESCO Creative City of Film in Deutschland. Auch, weil in den renommierten Babelsberger Studios Filmgeschichte geschrieben wurde. Und heute immer noch wird – Nirgendwo sonst entstehen in Deutschland so viele nationale und internationale Filmproduktionen.

Im November 1911 begann die regionale Filmproduktion im heutigen Potsdam-Babelsberg, damals noch Nowawes/Neubabelsberg. Im Februar 1912 wurde dort der erste Film gedreht. 1921 übernahm die Filmfirma Ufa die Geschäfte in Potsdam-Babelsberg und wurde mit Klassikern wie „Metropolis“ und „Der blaue Engel“ sowie „Frau im Mond“ und „Die Feuerzangenbowle“ zum größten deutschen Filmproduzenten. Danach folgte die DEFA und nach der Wende das heutige Studio Babelsberg, in dem deutsche Serien und Filme entstehen („Das kalte Herz“, „Das schweigende Klassenzimmer“, „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“, „Babylon Berlin“) sowie internationale Kinofilme wie „Monuments Men“, „Grand Budapest Hotel“ und „Bridge of Spies“, aber auch amerikanische Serien wie „Homeland“, „Berlin Station“ und „Counterpart“. Neben dem Studio Babelsberg produziert die heutige UFA, ebenfalls in der Medienstadt Babelsberg ansässig, erfolgreiche Kinofilme sowie beliebte deutsche Serienformate. Wir nehmen dich mit zu den Orten, an denen du Film in Potsdam hautnah erleben kannst.

Das Filmmuseum Potsdam, im ehemaligen Marstall des alten Stadtschlosses beheimatet, befasst sich mit zeitgenössischem Film und erinnert in retrospektiven Ausstellungen und Filmvorführungen an die Hoch-Zeit des Films in Potsdam. Die Dauerausstellung “Traumfabrik – 100 Jahre Film in Babelsberg” lockt mit vielen Exponaten, bewegter Geschichte und bekannten Gesichtern Filmfans nach Potsdam. Neben der Dauerausstellung kannst du hier auch immer wieder spannende Welchselschauen sehen – gerade steht zum Beispiel das Sandmännchen im Rampenlicht. Bleibt dir noch ein bisschen Zeit, solltest du das Kino nebenan auch gleich mitbesuchen. Auch im Kult-Kino Thalia in Babelsberg laufen historische Streifen. Fokus hier ist Arthouse und Familienkino, manchmal laufen auch Konzert- und Ballettübertragungen. Und gleich nebenan, im S-Bahnhof Babelsberg, hängen 17 Plakate von Josef Fenneker. Er war einer der bedeutendsten Filmplakatkünstler der 1910er- und 1920er-Jahre.

Für Familien mit Kindern oder Schulklassen ist ein Besuch im Filmpark Babelsberg absolut lohnenswert. Potsdams beliebteste Film-Attraktion zeigt euch bekannte Kulissen, Stunt-Shows und Einblicke in das lebendige Filmgeschehen. Ihr könnt Filmtieren bei der Arbeit zugucken oder im interaktiven 4D-Actionkino den Atem geraubt bekommen. Klingt toll, oder? Regelmäßige GZSZ-Autogrammstunden und die Besichtigung des GZSZ-Außensets sind genauso beliebt wie die “Fernsehshow”, bei der Groß und Klein erfährt, wie TV-Produktionen funktionieren.

Die renommierte Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf bringt stetig neuen Filmnachwuchs hervor, der sich deutschland- und weltweit behaupten kann. Das Festival Sehsüchte ist für jeden Filmfan ein Muss im Terminkalender. Jedes Jahr Ende April treffen sich dann FilmemacherInnen, Filmfans und BranchenexpertInnen, um zu sehen, was den internationalen Nachwuchs bewegt. An der Filmuniversität und auf dem Studiogelände Babelsberg werden die besten Filme junger FilmemacherInnen gezeigt. Die Siegerfilme der verschiedenen Kategorien werden von der Jury ausgewählt und am Ende des Festivals gekürt. Mit seiner einzigartigen Festivalatmosphäre haben sich die Sehsüchte als eine feste Größe in der Kulturlandschaft etabliert.

Als letzten Tipp empfehlen wir dir, bei einem ausgedehnten Spaziergang durch Potsdam die Augen offen zu halten. Dort fallen dir sicher die Außendreh-Filmkulissen zu deutschen und ausländischen Produktionen auf! Ob SOKO Potsdam, Polizeiruf, “Keinohrhasen”, “Homeland” oder “Bridge of Spies”, Potsdams historische Innenstadt eignet sich hervorragend als Filmkulisse. Nicht selten sind Straßenzüge aufgrund von Dreharbeiten gesperrt oder es laufen euch bekannte Gesichter beim Bummeln über den Weg. Stell dir vor, du trinkst gerade einen Kaffee im Holländischen Viertel und Claire Danes sitzt dir gegenüber.

Bald wird sich Potsdam auch mit einem Walk of Fame à la Hollywood präsentieren. Auf dem geplanten Boulevard des Films auf der Brandenburger Straße werden auf Granitplatten 50 herausragende Filmwerke "made in Potsdam" gewürdigt.

Bei dem geführten Rundgang „Babelsberg – Filmstars, Villen, Welterbe“ der PMSG Potsdam Marketing und Service GmbH kannst du spannende Filmgeschichte hautnah erleben. Es geht durch die Villenkolonie Neu-Babelsberg, in der Filmgrößen wie Marlene Dietrich und Heinz Rühmann lebten, Architekten wie Mies van der Rohe bauten und Erich Kästner zu NS-Zeiten Unterschlupf fand. US-Präsident Truman residierte 1945 während der Potsdamer Konferenz in Babelsberg und traf dort weltbewegende Entscheidungen. Der geführte Rundgang findet von Mai bis Oktober, jeden 1. und 3. Sonntag im Monat, statt.

Im Buch „Filmstadt Potsdam“ geht es um Drehorte und Geschichten – Wo berühmte Kinoklassiker und fast vergessene Werke entstanden. Aber auch darum, wie sich über Filme die reiche Geschichte Potsdams entdecken lässt. Ein filmisches Kaleidoskop der Stadt. Autoren Alexander Vogel und Marcel Piethe, Herausgeber Filmmuseum Potsdam – Institut der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“, Bäßler Verlag.

Hier schreibt ...


Mitarbeiterin Contentredaktion, PMSG Potsdam Marketing und Service GmbH

Mittendrin und doch woanders – Eintauchen in die Welt der Hinterhöfe

Die Hinterhöfe Potsdams sind eine eigene Welt, die sich einem erst auf den zweiten Blick offenbart. Spaziert man die Brandenburger Straße in der Innenstadt entlang und wagt einen Blick hinter die Barockfassaden, so wird man überrascht sein: Abseits des Alltagstrubels verstecken sich kleine Oasen, idyllische Gärten und sogar einstige Fabriken. Über „Schleichwege“ sind viele der Höfe miteinander verbunden und bergen spannende Anekdoten.
360° city view