Dein Potsdam
Jagdschloss am Stern, Foto: PMSG SPSG André Stiebitz
Jagdschloss am Stern, Foto: PMSG SPSG André Stiebitz
Jagdschloss am Stern, Foto: PMSG SPSG André Stiebitz

Dein Potsdam-Küchengeflüster – April 2023

Einmal im Monat nimmt dich die Genusstrainerin und Gastrosophin Katrine Lihn mit auf eine Entdeckungsreise durch Potsdams Töpfe und Pfannen. Mit ihren inspirierenden Rezepten kannst du das Potsdam-Gefühl auch zu Hause kulinarisch erleben. Dieses Mal zum Genießen: Katrines Hasenpfeffer.

Nachdem wir im März einen schönen ausführlichen Spaziergang durch das Holländische Viertel machten, besuchen wir jetzt im April das im holländischen Stil erbaute Jagdschloss Stern. Sprechen wir über alte Tugenden, schmackhaftes Essen und die Idee der Freiheit des eigenen Seins.

Zukunft braucht Tradition

Zuzeiten der Könige und des Adels gehörte das Jagen zum guten Ton. Die eigenen Wälder wurden bestellt, die Population des Wildbestandes musste geregelt werden. Eine Selbstverständlichkeit war es das erlegte Wildbrett mit Gästen zu teilen. Diese wurden nicht nur bewirtet, mancherorts blieben sie auch über Nacht.

Das Jagdschloss Stern wurde im Auftrag des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. (1688–1740) errichtet. Aus den Aufzeichnungen geht nicht konkret hervor, wer der Baumeister war. Möglicherweise ist es der seit 1720 in Potsdam lebende Zimmermeister Cornelius van den Bosch (1679–1741).  

Zum Schloss, welches im Stil eines Bürgerhauses erbaut wurde gehören – wie es sich gehört – einige Nebengelasse wie das Kastelanhaus und der Pferdestall. Für Besucher besonders hervorzuheben ist der historische Backofen, der sich auf dem Außengelände befindet. Dank freundlicher Spenden konnte er 2011 komplett denkmalgerecht wiederaufgebaut werden und wird jedes Jahr öffentlich befeuert.

Saisoneröffnung im April

Besucher sind herzlich eingeladen, das Schloss sowie die Umgebung zu besuchen. Die Parforceheide lädt zu diversen Wanderungen ein. Am 23. April 2023 wird in diesem Jahr die Saison eröffnet. Ein munteres Programm lädt zum Verweilen und Genießen ein. 

Der komplette Sonntag steht im Sinne des Miteinanders. Der Eintritt ist wie immer frei, Spenden sind jedoch sehr willkommen. Der Förderverein des Jagdschlosses Stern engagiert sich sehr für die Belange und weitere Erhaltung dieses Schlosses, welches übrigens das einzige ist, das komplett seit seiner Erbauung erhalten blieb.

Jagen als Teil der Biodiversität

Im Land Brandenburg hat die Jagd eine lange Tradition. Wild ist ein fester Bestandteil der Natur. Die Tiere werden geschützt, beobachtet und teilweise erlegt. Ausgebildete Jäger sowie der Landesbetrieb Forst kümmern sich um die artengerechte und nachhaltige Hege der Tiere.

Manch Zeitgenossen mag dies verwundern, doch die Tradition des Jagens stellt einen Teil der Biodiversität dar. Freilebende Tiere sind schutzbedürftig, die Jagd sichert die Bestände und Jäger unterstützen die landeskulturelle Arbeit. Der Wildbestand ist zu sichern und die Wälder sowie deren Umgebung werden geschützt.

Ein ganz besonderer Genuss

Das Jagdschloss Stern gilt als ein besonderer Ausflugsort. Jäger und Wild sind dort allerdings schon lange nicht mehr zuhause, dennoch ist dieses Kleinod eine grüne Insel am Rande der Stadt. Wer sich für Jagdreisen innerhalb Brandenburgs interessiert, sollte einen Besuch fest einplanen. Und wer Potsdams Schlösser besichtigt, macht hier gern einen kleinen Stopp.

Und Wild, das möchte ich ganz deutlich sagen, ist ein besonderer Genuss. Das Fleisch freilebender Tiere, die ohne Domestizierung aufwachsen, keinerlei Medikamente oder andere Zusatzstoffe in ihrer Nahrungskette erhalten, bieten ein Gaumenerlebnis der besonderen Art.

Zu guter Letzt gibt es passendes Bonmot von Soeren Kierkegaard – der zwar ein dänischer und kein holländischer Philosoph war – dennoch passt es so gut zum Jagen: „Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber man muss es vorwärts leben.“

Für das heimische Jagdgefühl gibt es einen „Hasenpfeffer“, der besonders aromatisch und samtig daherkommt. Dazu gibt es Spätzle, Apfelkompott und einen kräftigen Rotwein. Jetzt im April könnte er mit dem ersten Spargelsalat aus Brandenburg gekrönt werden. Das Hasenfleisch gibt es auf Wochenmärkten oder in ausgesuchten Supermärkten.

Die Rezeptkarte gibt's hier zum Download.

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Potsdamer Genusstrainerin und Gastrosophin

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