Dein Potsdam-Blog
Einsteinhaus in Caputh, Foto: PMSG/ André Stiebitz
Fährhaus Caputh, Foto: PMSG/ André Stiebitz
Schloss Caputh, Foto: PMSG/ André Stiebitz
Eisenbahnbrücke Caputh, Foto: PMSG/ André Stiebitz
Caputher Gemünde, Foto: PMSG/ André Stiebitz

Auf dem E 11 von Potsdam nach Ferch wandern

Heute möchte ich rund 16 Kilometer auf dem Europäischer Fernwanderweg E11 von Potsdam nach Ferch wandern. Startpunkt ist wie bei meiner Wanderung zum Park Babelsberg der Brauhausberg. Der Templiner See bleibt auf dieser Tour mein treuer Begleiter. Die grüne Halbinsel Hermannswerder ist das erste Highlight. Ein Eintauchen in die Welt dieser spannenden Insel hebe ich mir aber für einen anderen Tag auf. Ich biege in einen idyllischen Waldweg ein und genieße die Ruhe der Natur bei einer Rast mit traumhafter Aussicht auf den Templiner See. In der Ferne blitzen die drei vergoldeten Grazien auf der Kuppel des Neuen Palais im Park Sanssouci. Auf dem Weg nach Caputh besuche ich das Forsthaus Templin – hier wird die Potsdamer Tradition des Bierbrauens fortgeführt.

Schließlich erreiche ich Caputh. Drei Havelseen – der Templiner See, der Schwielowsee und der Caputher See – umschlingen diesen Ort. Von einem Entenfänger- und Schifferdorf hat sich Caputh zu einem beliebten Ausflugsziel für Potsdamer:innen und seine Gäste entwickelt. Den Anfang machte vielleicht der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg im 17. Jahrhundert, als er hier mit seiner Gemahlin das frühbarocke Lustschloss mit dem Park am Templiner See verschönern ließ.

Der Nobelpreisträger Albert Einstein baute in Caputh sein Sommerhaus, das er von 1929 bis 1932 glücklich bewohnte. Nicht weit davon lag sein Segelboot. Das Einsteinhaus befindet sich idyllisch am Rande des Waldgebietes. Aus seinem Arbeitszimmer genoss Einstein einen einzigartigen Blick auf den Templiner See.

Selbstverständlich war auch Theodor Fontane in Caputh. Er schrieb dazu: „Der Schwielowsee ist breit, behaglich, sonnig und hat die Gutmütigkeit aller breit angelegten Naturen“. Und wie Recht er damit hat! In dieser entspannten Atmosphäre genieße ich ein Eis an der Uferpromenade. Energie geladen setze ich meine Tour Richtung Ferch fort und tauche sogleich in das Naturschutzgebiet der „Lienewitz-Caputher Seen- und Feuchtgebietskette“ ein. Die teilweise sumpfartigen Seen, die verlassenen Boote und die Birken, die das Ufer säumen haben etwas Märchenhaftes und laden zu Entdeckungen am Wegesrand ein. So stoße ich auf einzigartige Naturdenkmäler, uralte Bäume, wie die 300 Jahre alten „Kurfürsteneichen“. Die Badeseen haben eine unglaubliche Magie. Der Kleine und der Große Lienewitzsee, idyllisch eingebettet in dieses Waldgebiet, bieten gemütliche sandige Badestellen, zu denen ich auf jeden Fall noch einmal im Sommer zurückkehren werde. Mit etwas Glück entdeckt man hier auch den Mittelspecht, Eisvogel, die Zauneidechse oder Knoblauchkröte.

Ich lasse die Seen hinter mir und erklimme den 125 Meter hohen Wietkikenberg, die höchste Erhebung in dieser Landschaft, von wo aus man tatsächlich „wiet kiken“, also weit sehen, kann.

Ferch, ein Künstlerdorf direkt am Schwielowsee, ist meine letzte Station. Der Havelländische Maler Karl Hagemeister, 1848 in Werder/Havel geboren, hat die Naturschönheit seines Heimatortes eindrucksvoll auf seinen Gemälden verewigt. Nicht zuletzt dafür lohnt sich der Besuch des Museums der Havelländischen Malerkolonie Ferch.

An den prächtigen Villen mit Blick auf das Wasser endet mein Wandertag. Ich fühle beseelt – angesichts dieser traumhaften Aus- und Einblicke und setze mich erschöpft und glücklich in den Bus zurück nach Potsdam.

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Mitarbeiterin Tourist Information, PMSG Potsdam Marketing und Service GmbH

Die schönsten Aussichten auf Potsdam – Panorama Radtour

Die Panorama Radtour führt zu den schönsten Aussichten Potsdams und lässt historische Sichtachsen entdecken. Sie folgt den Spuren Peter Joseph Lennés, der als königlicher Gartendirektor maßgeblich die Potsdamer Gartenlandschaft prägte und führt durch den Park Babelsberg, der die landschaftsarchitektonische Handschrift von Hermann Fürst von Pückler-Muskau trägt. Während der Tour stellen sich Sichtbeziehungen her, die eine lange Historie haben und eng mit der Stadtgeschichte verknüpft sind. Die Hohenzollern und ihre Gartenarchitekten sorgten für die bewusste Inszenierung von Sichtachsen, um die Blicke des Betrachters auf herausragende Gebäude oder Kunstwerke zu lenken und so die Wahrzeichen der Stadt herausstechen zu lassen.
360° city view