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Hinterhof in der Potsdamer Innenstadt, Foto: PMSG/ André Stiebitz
Hinterhof in der Potsdamer Innenstadt, Foto: PMSG/ André Stiebitz
Hinterhof in der Potsdamer Innenstadt, Foto: PMSG/ André Stiebitz
Hinterhof in der Potsdamer Innenstadt, Foto: PMSG/ André Stiebitz
Hinterhof in der Potsdamer Innenstadt, Foto: PMSG/ André Stiebitz

Mittendrin und doch woanders – Eintauchen in die Welt der Hinterhöfe

Die Hinterhöfe Potsdams sind eine eigene Welt, die sich einem erst auf den zweiten Blick offenbart. Spaziert man die Brandenburger Straße in der Innenstadt entlang und wagt einen Blick hinter die Barockfassaden, so wird man überrascht sein: Abseits des Alltagstrubels verstecken sich kleine Oasen, idyllische Gärten und sogar einstige Fabriken. Über „Schleichwege“ sind viele der Höfe miteinander verbunden und bergen spannende Anekdoten.

Die Stadtplaner von heute haben die Stadt von gestern im Auge. Bei der Sanierung der barocken Innenstadt ist es ihnen wichtig, die Hinterhöfe nicht im Verborgenen zu lassen, sondern die Menschen einzuladen, diese zu entdecken. Der Charme der Innenstadt soll dabei bestehen bleiben: die sandsteinfarbenen Fassaden, das Fachwerk der Häuser, aber auch die aufwendige Verlegeart des Bodens, der Mopke. Sogar der Schornstein einer alten Seifenfabrik versteckt sich heute noch in einem der Höfe.

Einer der Hinterhöfe befindet sich am NH Hotel Voltaire zwischen Jägerstraße und Friedrich-Ebert-Straße: Fachwerk, soweit das Auge reicht, holpriges Kopfsteinpflaster, verglaste Galerien. Schlängelt man sich an den Häusern vorbei, gelangt man in den nächsten Hof, wo man einen alten Walnussbaum entdeckt. Nicht ohne Grund. Fast in jedem Hinterhof befand sich früher ein Walnussbaum, da sich im hinteren Teil häufig die Toilette, also das Plumpsklo, befand. Der Baum sorgte dafür, dass das Ungeziefer fernblieb, da dieses den Geruch der Walnuss-Blätter mied. Zudem hatte man Nüsse für den Winter und gutes Holz, das sich an die Potsdamer Gewehrfabrik zur Produktion der Waffen verkaufen ließ.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde in der Innenstadt das sowjetische Militär einquartiert. Im Laufe der Zeit sind viele der Gebäude verfallen. Die DDR-Regierung widmete sich vorrangig dem Erhalt der Prestige-Objekte, also der Kirchen und Schlösser. Die Hinterhöfe verkamen, das Gewerbe wanderte ab. Durch die Bürgerinitiative ARGUS, die sich 1988 formte, konnte der Abriss vieler verfallender Häuser verhindert werden. Dadurch gibt es heute wieder versteckte Ecken und spannende Hinterhöfe zu entdecken, die so viele Geschichten erzählen. Sie lassen sich auf eigene Faust oder mit einem Guide bei einer Stadtführung entdecken. Von April bis Oktober bietet die PMSG Potsdam Marketing und Service GmbH den geführten Rundgang „Potsdamer Hinterhöfe  – Anekdoten und Geschichten“ immer am Freitag an. 

Für deinen Besuch gelten die aktuellen Hygiene- und Abstandsregeln. Bitte beachte, dass alle veröffentlichten Informationen, Veranstaltungen sowie Öffnungszeiten unter Vorbehalt stehen. Bei Fragen wende dich gern an unser Service Center – telefonisch unter +49 (0)331 2755 88 99 oder per E-Mail an info@potsdamtourismus.de.

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ehemalige Mitarbeiterin Contentredaktion, PMSG Potsdam Marketing und Service GmbH

Bewegte Geschichte – Gedenkstätte Lindenstraße

In die Pflaster des Gehweges einer Seitenstraße der verkehrsberuhigten Brandenburger Straße sind Hinweise eingelassenen, die den Besucher zu einem besonderen Ort führen: zur Gedenkstätte Lindenstraße. Die vergitterten Fenster des barockes Stadtpalais geben einen ersten Hinweis auf die Geschichte und Nutzung dieses Gebäudes. Ehemals als Gerichts- und Gefängnisgebäude genutzt, befindet sich hier heute eine Gedenkstätte.
360° city view