Dein Potsdam-Blog
Holländisches Viertel Potsdam, Foto: PMSG/ André Stiebitz
Russische Kolonie Alexandrowka, Foto: PMSG/ André Stiebitz
Alexander-Newski-Gedächtniskirche, Foto: PMSG/ André Stiebitz
Belvedere Pfingstberg, Foto: PMSG SPSG/ André Stiebitz

Potsdam – Eine Reise durch Europa

Die Architektur Potsdams, aber auch seine Traditionen spiegeln die Geschichte der Stadt wider. Und die Sehnsüchte ihrer Herrscher. So hat Brandenburgs Landeshauptstadt heute zweifelsohne viele Gesichter. Menschen aus ganz Europa kamen im Laufe der Zeit in die Residenzstadt der Hohenzollern – und damit auch ihre Kultur und ihre Bauten. Bis heute bewahrt sich Potsdam diesen europäischen Esprit. Mit allen Sinnen spürbar.

Die roten Backsteine des Holländischen Viertel funkeln im Sonnenlicht und bilden einen ansehnlichen Kontrast zum strahlend blauen Sommerhimmel. Mit seinen hübschen Giebeln und den aufgeklappten Fensterläden zieht es einen direkt rein – ins kleine Amsterdam. Zwischen Lädchen und einladenden Cafés lassen wir uns an einem Sonnenplätzchen nieder und genießen eine Chocolademelk mit einem lekker Pannekoeken. Heerlijk!

Dass wir nicht wirklich in Holland sind, spüren wir, als wir uns nach einem kurzen Spaziergang in der Kulisse eines russischen Märchens wiederfinden. In den reich verzierten Holzhäusern der Russischen Kolonie Alexandrowka haben einst russische Sänger mit ihren Familien gewohnt. Heute schlendern wir durch die wie ein Hippodrom gestaltete Anlage und spüren dem Geist vergangener Zeiten nach. Die Gärten sind riesig und bergen einen beachtlichen Bestand an alten Obstgehölzen. Von den Sängern erwartete man damals nicht nur eine gute Stimme, sondern auch kleinbäuerliches Geschick. Die Herausforderungen, die mit der Bewirtschaftung einhergingen, lassen sich auch heute noch erahnen. Zum Beten stiegen die Sänger auf den nahe gelegenen Kapellenberg. Unter dem Dach der pittoresken Zwiebeltürmchen der Alexander-Newski-Gedächtniskirche finden bis heute Gottesdienste statt.

Von dem einen Berg erklimmen wir gleich einen weiteren. Nach Amsterdam und Russland ist unser nächstes Ziel Italien. Der Anstieg lohnt sich. Vor uns liegt das prächtige Belvedere Pfingstberg, das Friedrich Wilhelm IV. nach seiner Italienreise planen ließ – beeinflusst und inspiriert von der Villa Medici in Rom mit ihren aufragenden Türmen, der Villa d’Este in Tivoli mit ihren Wasserspielen und Terrassen oder der Villa Farnese in Caprarola mit ihrer Wasserkaskade. Noch ein paar Treppen und wir werden mit der wohl schönsten Aussicht auf Potsdam belohnt – auf die Havelseenlandschaft, die sich wie ein blaues Band vor uns ausbreitet! Wir schließen die Augen, spüren die brandenburgische Brise und genießen. Bevor es weitergeht auf unserer Reise durch Europa – in Potsdam.

Der Rundgang Potsdam – Eine Reise durch Europa führt von April bis Oktober an jedem 2. und 4. Samstag im Monat durch Holland, Russland und Italien in Potsdam.

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Mitarbeiterin Contentredaktion, PMSG Potsdam Marketing und Service GmbH

Tulpen, Poffertjes und Backsteingiebel – Auf den Spuren der Oranier in Potsdam

134 rote Backstein-Giebelhäuser sind in den Jahren 1733 bis 1742 entstanden – und das mitten im Herzen von Brandenburgs Landeshauptstadt. Damit ist das in vier Karrees angelegte Holländische Viertel das größte geschlossene holländische Bauensemble außerhalb der Niederlande. Es gehört zum prägnantesten architektonischen Zeugnis niederländischer Kultur in Potsdam. Doch aufmerksame Besucherinnen und Besucher finden im Stadtbild und im Umland weitere Hinweise auf Einflüsse der Niederländer in Architektur, Ingenieurs- und Handwerkskunst.
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