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Letzter Baum der königlichen Baumschule von 1753 im Park Sanssouci, Foto: SPSG PMSG Anika Hüttemann
Letzter Baum der königlichen Baumschule von 1753 im Park Sanssouci, Foto: SPSG PMSG Anika Hüttemann
"Sprechender Baum" im Park Sanssouci, Foto: SPSG PMSG Anika Hüttemann
Bewässerung von jungen Bäumen im Park Sanssouci, Foto: SPSG PMSG Anika Hüttemann

Wenn Bäume sprechen – Über die Herausforderungen des Klimawandels im Park Sanssouci

Wer sich auf einen Spaziergang durch den Park Sanssouci begibt, ist umgeben von großen, alten Bäumen. An lauen Sommertagen erstrahlt der Park in einem herrlichen, saftigen Grün.

Doch auch hier in dieser prachtvollen Idylle mit rund 80.000 Bäumen, viele weit älter als 100 Jahre, macht der Klimawandel nicht halt. Der Baumbestand ist durch die Hitze und Trockenheit der letzten Jahre akut bedroht und stirbt langsam ab. Schädlinge und Stürme machen den Bäumen zu schaffen und so brachen allein im Frühjahr 2022 bei heftigen Unwettern 122 Bäume des UNESCO-Welterbeparks vollständig um.

Ob es den Bäumen an etwas fehlt, erkennt man an abgestorbenen Ästen und schütteren Baumkronen. Wenn Bäume die Äste der eigenen Krone nicht mehr mit Wasser versorgen können, sterben sie langsam von oben nach unten ab. In den Sommermonaten kann es zum sogenannten „Sommerbruch“ kommen, daher ist Vorsicht geboten. Ohne Vorwarnung stoßen die Bäume ihre teils noch grünen Äste ab.

Neue Hoffnung für junge Bäume

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) steuert mit zahlreichen Projekten und Maßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels im Park Sanssouci. Mehrmals im Jahr werden absterbende Äste von den Gärtnern der SPSG entfernt und Bäume stark zurückgeschnitten, in der Hoffnung, dass sich diese revitalisieren. Größere Lücken im Park werden mit selbstgezogenen Setzlingen bepflanzt, im Herbst werden Eicheln gesammelt und diese im Park ausgesät. Jungbäume, die sich selbst ausgesamt haben, werden Hitze und Trockenheit vermutlich besser aushalten können, da sie unter diesen Bedingungen aufwachsen. Jüngere Bäume am Wegesrand werden mit Wassersäcken versorgt. Ganze 100 Liter umfasst ein solcher Wassersack und gibt nach und nach Feuchtigkeit an die jungen Bäume ab.


Ich erzähl dir meine Geschichte: Von der Schlössernacht und sprechenden Bäumen

Die jährlich im Park Sanssouci stattfindende Potsdamer Schlössernacht sorgt mit einem umfassenden Nachhaltigkeitskonzept bereits seit 2018 dafür, den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten.

Durch innovative LED-Technik konnten 89 Prozent des Stromverbrauchs reduziert werden. Dadurch entspricht der Energieverbrauch der Veranstaltung nur noch dem von vier Wasserkochern pro Tag. Das kulinarische Angebot ist saisonal und regional mit vegetarischen und veganen Auswahlmöglichkeiten. Lastenfahrräder werden als Transportmittel im Park eingesetzt und sämtliche beteiligte Lieferanten werden auf Nachhaltigkeit geprüft.

Um für das Thema Klima- und Umweltschutz zu sensibilisieren, wurden zur Schlössernacht 2021 erstmalig die sprechenden Bäume zum Leben erweckt. An 10 verschiedenen Orten im Park Sanssouci erzählen die alten Bäume zur Schlössernacht ein Stück aus ihrer Lebensgeschichte. So berichtet ein Baum, wie er im Frühling 1745 als kleiner Setzling in den Park gepflanzt wurde. Andere Erzählungen handeln von den Nachkriegsjahren, in denen die Bäume des Parks als Brennholz benutzt wurden oder von den harten Sommermonaten, die durch Wasserknappheit geprägt sind. Lauschen kannst du den Geschichten der sprechenden Bäume auf der diesjährigen Schlössernacht am 19. und 20. August 2022.

Tickets gibt es online oder in der Tourist Information Am Alten Markt sowie der mobiagentur im Potsdamer Hauptbahnhof.

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Duale Studentin bei der PMSG Potsdam Marketing und Service GmbH
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